Während die Länder Europas beginnen, sich auf die Auswirkungen des Coronavirus in ganz Europa einzustellen und sich an eine "neue Normalität" anzupassen, konnten wir bei den Umsätzen im Mobilienleasing einige Trends beobachten, die sich als nützlicher Indikator für Entwicklung in der Leasing-Branche im weiteren Sinne erweisen könnten. Diese Erkenntnisse teilen wir mit Ihnen unter dem Titel „Acquis-Index“:

Als unabhängiger Versicherungsverwalter, der mit über 90 Leasingunternehmen in 13 europäischen Ländern partnerschaftlich zusammenarbeitet, bietet Acquis seit über einem Jahrzehnt spezielle Versicherungsprogramme für das Mobilienleasing an. Im Laufe dieser Zeit haben sich unsere Managementdaten als zuverlässiger Frühindikator für Veränderungen des Neugeschäftsvolumens in der gesamten Leasingbranche erwiesen.

Die Volumina von Acquis setzen sich überwiegend aus Ausrüstungsgegenständen mit einer durchschnittlichen Ticketgröße von 12.000 € zusammen. Davon entfallen 58% auf Computer-/Büroausstattung, 15% auf den Einzelhandel und 12% auf das verarbeitende Gewerbe. Der Rest auf Baugewerbe, Materialhandling, medizinische und andere Anlagen.

Wie wir im April-Index erwartet hatten, ging das Neugeschäftsvolumen von Leasingverträgen im Mai weiter zurück und erreichte 36 % des Q1-Durchschnitts von 2020. Für Acquis war dies jedoch ein höherer Umsatz als vorherige Prognosen vorausgesagt hatten.

Ein weiterer “besser als erwartet” Trend war, vielleicht überraschend, im europäischen Gastronomiesektor zu beobachten. Im April fiel das Neugeschäft für Restaurantausstattung auf 18% des Volumens des ersten Quartals. Im Mai gab es jedoch erste Anzeichen für eine Verbesserung, da die Lockerung des Lockdown in ganz Europa zu greifen begannen und die Restaurants neue Abhol- und Liefermodelle einführten. Das Neugeschäftsvolumen verzeichnete  im Vergleich zum April einen merklichen Anstieg, wobei zu berücksichtigen ist, dass das Neugeschäftsvolumen des Sektors immer noch nur 24% des Durchschnitts des ersten Quartals beträgt.

Innerhalb des insgesamt rückläufigen Marktes, konnte sich jedoch der Bereich der IT-Austattung überdurchschnittlich gut bei 49% des Volumens des ersten Quartals behaupten.

Die regionalen Unterschiede, die wir im April beobachten konnten, hielten auch im Mai an. In Frankreich, eine der am härtesten betroffenen Regionen in Europa, fiel das Neugeschäfts auf 23 % des 1. Quartals 2020, dazu im Vergleich die Niederlande, die lediglich auf 53 % fielen.

Die Aussichten für Juni deuten darauf hin, dass der steile Abwärtstrend, den wir in den letzten beiden Monaten beobachtet haben, bereits begonnen haben könnte, sich abzuflachen und sich das Neugeschäft nahe dem Mai-Niveau stabilisieren könnte.

Der CFO von Acquis, James Rudolf, kommentiert die wie folgt: “In gewisser Hinsicht gibt es hier keine großen Überraschungen; wir haben erwartet, dass die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auch im Mai noch stark zu spüren sein werden. Ermutigend ist jedoch, dass die Auswirkungen nicht so tiefgreifend waren, wie die ersten Prognosen vermuten ließen, und dass wir in einigen Gebieten bereits eine kleine, aber nicht unbedeutende Trendwende beobachten können. Es ist nach wie vor notwendig, dass der Markt die KMUs versteht und auf sie reagiert und eine U-, V- oder W-förmige Erholung unterstützt, die wahrscheinlich je nach Sektor und Region unterschiedlich ausfallen wird”.